Wie kann ich meinen Hund trainieren, nicht mehr an der Leine zu ziehen?

Letztes Update: vor 6 Monaten
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Clara34

06.09.2023 09:35 Uhr

Mein Hund zieht immer an der Leine und reagiert nicht auf meine Befehle. Wie kann ich ihn trainieren, damit er neben mir läuft und nicht mehr zieht? Habt ihr Tipps oder Empfehlungen für ein effektives Training?

User Zwergkauz

Zwergkauz

25.03.2024 21:10 Uhr

Hallo Clara34,


wenn dein Hund immer wieder an der Leine zieht und nicht auf deine Kommandos reagiert, würde ich mit ihm auf die folgende Weise üben:


1) erste Trainingseinheiten kurz halten und unter nicht zu viel und zu großer Ablenkung üben. Ob Katzen, Kinder, Radfahrer*innen oder andere Hunde – es gibt häufig etwas, was im ersten Moment spannender ist als du und was dazu führt, dass dein Vierbeiner seinen Fokus auf dich verliert. Entfallen diese Faktoren in der Anfangszeit und lernt er, mehr Konzentration für dich aufzubauen, kann er sie später auch leichter halten. Als Faustregel gilt, dass Strecken von 100 bis 500 Metern und eine Zeit von maximal 15 Minuten für dieses Training anfangs vollkommen ausreichen.


2) Sei konsequent und vermittele ihm ganz genau, was du von ihm erwartest. Soll er zwischendurch etwa Sichtkontakt zu dir aufnehmen, übe mit ihm unter anderem das Kommando „Auge“ (oder eine vergleichbare Ansprache). Das bringt dir später den Vorteil, dass er weiß, dass er sich jetzt auf dich konzentrieren soll. Und das, was er ansieht, dem gebührt dann auch seine Aufmerksamkeit. Wenn er an der Leine zieht, weil er irgendwo hin will, gibst du nicht nach, sondern bleibst stehen und gehst erst dann weiter, wenn er sich entspannt hat und die Leinewieder locker ist. Mithilfe eines Brustgeschirrs lässt sich das Ziehen ebenfalls minimieren – er sollte jedoch nicht lernen, dass er sich dort richtig hineinhängen kann.


3) Belohne das von dir gewünschte Verhalten direkt, wenn dein Hund seine Aufgabe meistert. Anfangs sind Leckerlis dabei sehr wahrscheinlich eine schlaue Option. Lenke die Belohnung aber dennoch nach einiger Zeit auf Streicheleinheiten, verbales Lob oder Spielzeuge um und minimiere sie im Laufe der Zeit. So lernt er etappenweise, dass ein gutes Verhalten an der Leine eigentlich zu seinen Basisaufgaben gehört.


4) Suche dir andere Hundebesitzer*innen und Hunde, mit denen ihr Social Walks ausprobieren könnt. So sorgst du dafür, dass er mit anderen Hunden Quality-Time verbringt, aber auch nicht mehr bei jedem anderen Vierbeiner anfängt, in die Leine zu wollen, weil er sofort dorthin muss. kann er sich auchzwischendurch besser auf dich konzentrieren. Dieser Schritt ist allerdings erst dann sinnvoll, wenn er ohne Ablenkung schon gut auf dich reagiert. (Ich bin jetzt aber auch  einfach mal davon ausgegangen, dass es sich bei deinem Vierbeiner nicht um einen Leinenpöbler mit Aggression gegenüber anderen handelt.)


5) Bleib geduldig und konsequent und vermittele ihm den Eindruck, dass du kompetentfür euch beide und eure Laufwege entscheidest. Und wenn Sie dann nach einiger Zeit immer noch keine Besserung einstellen sollte, kannst du immer noch


6) professionelle Hilfe durch Hundetrainer*innen und/oder Verhaltensexpert*innen in Anspruch nehmen. Zuerst einmal ist es aber bestimmt hilfreich, wenn du gemeinsam mit deinem Hund an eurer engeren Bindung arbeitest. Und vielleicht reicht das ja auch schon, solange du ausreichend freundlich und gleichzeitig konsequent bleibst. 😊

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